- Herzblock
- Hẹrz|block 〈m.; -(e)s; unz.; Med.〉 Unterbrechung der Herztätigkeit infolge nicht vorhandener Abstimmung der Kontraktion von Herzkammer u. Vorhof
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Herzblock,Verzögerung oder Unterbrechung (Block) der normalen Erregungsleitung des Herzens. Nach dem Sitz der Störung werden verschiedene Formen unterschieden. Die atrioventrikuläre Blockierung (AV-Block) tritt in drei Graden auf. Beim AV-Block I. Grades ist im Elektrokardiogramm die Überleitungszeit vom Vorhof zur Kammer verzögert. Beim AV-Block II. Grades folgt entweder auf zwei oder drei Vorhofaktionen lediglich eine Kammeraktion (Typ Mobitz) oder die Überleitungszeit vom Vorhof zur Kammer wird von Herzschlag zu Herzschlag immer länger, bis schließlich eine Kammeraktion ausfällt (Typ Wenckebach). Beim AV-Block III. Grades (totaler AV-Block) schlagen Vorhöfe und Kammern als Zeichen einer vollständigen Unterbrechung der Leitung völlig unabhängig voneinander. Die Kammerfrequenz beträgt hierbei (weil vom Aschoff-Tawara-Knoten bestimmt) nur noch 40-50 Kontraktionen/min.Der intraventrikuläre Block (Herzkammerblock) tritt als Störung in einem Schenkel des His-Bündels (Rechts- oder Linksschenkelblock) oder in den Ausläufern einzelner Äste des Erregungsleitungssystems (Leitungsblock) auf. Weitere Formen der Blockierung stellen der sinuaurikuläre oder sinuatriale Block (SA-Block) mit einer Störung zwischen Sinusknoten und Vorhof und der intraaurikuläre Block mit Unterbrechung der Erregungsfortleitung in der Vorhofmuskulatur dar, die wie die höhergradigen AV-Blockierungen zu Synkopen im Sinne eines Morgagni-Adams-Stokes-Syndroms (kurzfristige Ohnmacht ohne Vorwarnung) führen können. Die schwerste Form eines Herzblocks ist der Sinusarrest (zeitweiliges Aufhören der Vorhofaktionen, ohne dass ein anderes Zentrum stellvertretend einspringt).Man unterscheidet also Herzblocks verschiedenster Art je nach der Lokalisation. Vom Sinusknoten (als dem natürlichen Herzschrittmacher) an kann die Erregungsleitung in ihm, zwischen ihm und dem Vorhof, im Vorhof, zwischen Vorhof und Kammer und schließlich auch in der Kammer gestört oder ganz blockiert sein. Die eindeutige Bestimmung der verschiedenen Herzblockformen ist nur aufgrund eines Elektrokardiogramms möglich. Ihre Symptomatik und medizinische Bedeutung hängt vom jeweiligen Fall ab und kann in einer harmlosen, rückbildungsfähigen Störung, die ohne Beschwerden verläuft, in Funktionsunregelmäßigkeiten, die als Herzunruhe oder -stolpern empfunden werden, oder in lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen, auch mit unmittelbarem Herzstillstand, bestehen.Die Ursachen eines Herzblocks liegen selten in angeborenen, meist in erworbenen Schädigungen der Herzmuskulatur; Letztere werden besonders durch Herde im Anschluss an Infektionskrankheiten wie Diphtherie, Scharlach, Mandelentzündungen sowie koronarsklerotisch bedingte Narben bei Angina pectoris oder Herzinfarkt hervorgerufen; auch Sauerstoff- (Unterkühlung) oder Kaliummangel (Elektrolytverluste) sowie toxische Einflüsse können zu einem Herzblock führen. Die vorübergehende Behandlung besteht in der Anwendung von Sympathomimetika (Alupent®, Atropin), die dauerhafte Behandlung der schweren Form in der Einpflanzung eines Ein- oder Zweikammerherzschrittmachers (Herzschrittmacher).* * *
Hẹrz|block, der <Pl. ...blöcke; selten (Med.): Störung der Herztätigkeit, wobei in bestimmten Fällen Vorhöfe u. Kammern des Herzens völlig unabhängig voneinander in einem eigenen Rhythmus schlagen: Bei einem Mann ... setzte der H. innerhalb von 20 Sekunden ein, nachdem er eine Flasche eiskalte Cola getrunken hatte (Hamburger Abendblatt 27. 8. 85, 11).
Universal-Lexikon. 2012.